10. GJETC Ratssitzung

Berlin

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Neue Schwerpunkte der deutsch-japanischen Zusammenarbeit bei Forschung zur Energiewende

Berlin/Tokio, 12. März 2021. Der German Japanese Energy Transition Council (GJETC) blickt auf vier Jahre internationaler Zusammenarbeit zurück. Während des heutigen Treffens wurden Ergebnisse von drei Studien vorgestellt, die der Rat in den vergangenen Monaten durchgeführt hat. Neben den Themen Wasserstoffnutzung und Digitalisierung des Energiesektors befasste sich eine Studie auch mit den Auswirkungen von Covid-19 auf die Energiewende. Damit setzt der GJETC die Erstellung wissenschaftlicher Studien und politischer Empfehlungen fort und strebt einen breiten technischen und gesellschaftlichen Austausch zur Beschleunigung der Energiewende an.

Die Herausforderungen einer sicheren und emissionsarmen Energieerzeugung für Japan und Deutschland wachsen. Einerseits sind beide Länder mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert und gehören zu den Staaten an der Spitze des Klima-Risiko-Index. Andererseits können beide Länder von einer ehrgeizigen Klimapolitik profitieren, klimafreundliche Wachstumsmodelle schaffen und einen ausgewogenen Übergang ihrer Energiesysteme bei gleichzeitiger Gewährleistung einer sicheren Energieversorgung vorantreiben. Die Covid-19-Pandemie hat insbesondere in Europa auch eine Diskussion über „green growth“ und die Frage ausgelöst, wie man in eine nachhaltigere Zukunft investieren kann. Daher ist die internationale Zusammenarbeit wichtiger denn je, um sich zu bewährten Verfahren auszutauschen und Innovationspartnerschaften zu schließen.

„Die Langzeitszenarien für die zukünftige Ausrichtung der Energiepolitik werden sowohl in Deutschland als auch in Japan noch intensiv diskutiert. Wir schätzen die Zusammenarbeit und den technologischen Wissenstransfer zwischen Nationen, die auf Augenhöhe agieren und dieselben Ziele und Werte teilen, sehr“, erklärte der japanische Co-Vorsitzende des GJETC, Prof. Masakazu Toyoda während der heutigen Ratssitzung.

Im Rahmen der Ratssitzung wurden Ergebnisse der laufenden Forschung zu digitalen Anwendungen für die Stromnetzoptimierung, zum Kohlenstoffrecycling und anderen Technologien zur Dekarbonisierung energieintensiver Industrien sowie zu langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Prozess der Energiewende in beiden Ländern vorgestellt. Darüber hinaus diskutierten die Mitglieder mögliche weitere Forschungsthemen wie langfristige Prognosen bis zum Jahr 2050 oder den Energie- und Klimanexus der Kreislaufwirtschaft.

„Die verschiedenen globalen Krisen, wie der Klimawandel und die Corona-Pandemie, müssen gemeinsam durch entschlossenes politisches Handeln bewältigt werden. Verheerende wirtschaftliche Schäden durch die Pandemie und ein katastrophaler Klimawandel können durch kombinierte ‚grüne‘ Förderprogramme gemildert werden, vorzugsweise in intensiver internationaler Zusammenarbeit. Ehrgeizige Programme zur integrierten Krisenbekämpfung wären auch ein wichtiges Signal für die Öffentlichkeit“, sagte Prof. Dr. Peter Hennicke, deutscher Co-Vorsitzender der GJETC.

Aufgrund der anhaltenden weltweiten Corona-Pandemie wurde die Ratssitzung des GJETC virtuell durchgeführt. In der anstehenden dritten Phase der Ratsarbeit übernimmt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) die Förderung des GJETC von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

 

Über den GJETC

Der Deutsch-Japanische Kooperationsrat zur Energiewende ist ein internationales Modellprojekt zur Stärkung des Wissensaustauschs über Technologien, Politik und die Auswirkungen der Energiewende. In seiner Form, Kontinuität und Größe ist der GJETC das erste deutsch-japanische Kooperationsprojekt zur Energiewende dieser Art. Der im Frühjahr 2016 gegründete Rat führt ein umfangreiches Studienprogramm zu Kernthemen der Energiewende durch, führt Stakeholder-Dialoge mit der Industrie und der Zivilgesellschaft und veröffentlichte bereits sechs Studien, eine Reihe strategischer Inputpapiere sowie zwei Berichte mit Schlüsselempfehlungen für eine erfolgreiche Energiewende im März 2018 und im Juni 2020.

Das gemeinsam von Wuppertal Institut, ECOS, hennicke.consult und dem Institute of Energy Economics Japan (IEEJ/Tokyo) im Frühjahr 2016 ins Leben gerufene Projekt wurde in der 1. und 2. Arbeitsphase durch die Bundesstiftung Umwelt (DBU) und die Stiftung Mercator  sowie das Japanese Ministry of Economy, Trade and Industry (METI) gefördert. Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und das Japanisch-Deutsche Zentrum Berlin (JDZB) unterstützen das Projekt. Auf deutscher Seite koordiniert das Wuppertal Institut zusammen mit ECOS die Ratsarbeit als Sekretariat, auf japanischer Seite übernimmt diese Aufgabe das Institute of Energy Economics Japan (IEEJ).


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