Mikro-KWK – Neue Chancen für das Handwerk

 

Die Mikro-Kraft-Wärme-Kopplung (Mikro-KWK) gilt als eine der wichtigsten Schlüsseltechnologien für die mittelfristige Minderung von CO2-Emissionen – und damit für den Schutz des Klimas. Mikro-KWK Systeme haben gerade in kleineren Immobilien ein enormes Potenzial zur Energie- und CO2-Einsparung: Als Ersatz für herkömmliche Heizgeräte (z.B. Heizkessel oder -therme) können sie nicht nur die gesamte Heizungswärme für einen Vier-Personen-Haushalt erzeugen, sondern auch zwei Drittel des Strombedarfs. Zugleich sparen sie im Vergleich bis zu 40 Prozent Energie und CO2 ein.

In West-Europa werden jährlich ca. 6 Mio. Heizkessel im Wohnungs- und Hausbestand ersetzt. Hieraus ergibt sich für die Mikro-KWK als „Strom erzeugende Heizung“ ein immens großes Markt-Potenzial, das noch gesteigert werden kann: Denn durch hohe Stückzahlen können die Produktions- und Investitionskosten solcher Anlagen reduziert werden, wodurch sich der Absatz weiter erhöhen kann. Damit kann das Potenzial zur Minderung von CO2-Emissionen intensiver ausgeschöpft werden. Daher sollten in einem relativ kurzen Zeitraum (8 bis 10 Jahre) große Stückzahlen von Mikro-KWK-Anlagen auf den Markt gebracht werden.

Um dem Rechnung zu tragen, hat ECOS Consult gemeinsam mit Partnern aus Deutschland und den Niederlanden ein Projekt ins Leben gerufen, das folgende Ziele verfolgt:

  • Ausbau einer dezentralen und umweltfreundlichen Energieversorgung:
  • Erstellung und Realisierung eines Konzeptplans für ein virtuelles Kraftwerk
  • Schaffung neuer Betätigungsfelder
    - für das Handwerk: Installations- und Servicebetriebe
    - für potenzielle Betreiber: Verwaltungsgesellschaften im Wohnbereich, regionale Energieversorger
  • grenzüberschreitende Entwicklung von Schulungsmodulen für das Handwerk und für Betreiber

Zum Hintergrund: Mikro-KWK-Systeme bieten die Möglichkeit, auch für den Stromversorger ein flexibles Kraftwerk, das sogenannte virtuelle Kraftwerk aufzubauen. Dieses ermöglicht, ähnlich einem Großkraftwerk, bedarfsgerechte Reserveleistungen bereitzustellen. Damit ist es eine Ergänzung zu dem zeitlich und saisonal schwankenden Energieangebot der erneuerbaren Energien. Um ein effizientes Management hierfür aufzubauen, ist entsprechende Hard- und Software zur Steuerung und Regelung der Module, sowie für ein intelligentes Energiemanagement notwendig. Die entsprechende Anlagentechnologie und -software wurden im Projekt für mehrere Mikro-KWK Module angewandt, getestet und optimiert.

Da aber die Installation, Betriebsführung und Verwaltung von Mikro-KWK-Anlagen (die im Prinzip kleine Kraftwerke sind) große technische und logistische Herausforderungen darstellen, bedarf es zusätzlich eines weitergehenden Konzeptes um Planer und Installateure mit der Steuerungs- und Managementtechnik vertraut zu machen, sie zu schulen und damit die Markteinführung der Mikro-KWK zu ermöglichen und zu beschleunigen.

Mit Mikro-KWK-Systemen können Betreiber (Energieversorger, Betreibergesellschaften, Wohnungsbaugesellschaften etc.) eine Vielzahl komplexer Praxisaufgaben schnell und kostengünstig durchführen. Im Projekt wurde mithilfe unterschiedlicher KWK-Anlagen ein virtuelles Kraftwerk aufgebaut sowie verschiedene Betriebsweisen getestet und optimiert. Zudem wurden mit zwei Mikro-KWK-Anlagen im BHKW-Schulungszentrum der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland, Voraussetzungen zur Schulung von Installateuren im Bereich der Mikro-KWK-Technik geschaffen.

Zum Ende des Projektes wurden bei Veranstaltungen die Ergebnisse präsentiert. Hierbei wurden auch Perspektiven der Mikro-KWK-Technologie und des Virtuellen Kraftwerks für unterschiedliche Zielgruppen aufgezeigt. So bot ECOS Consult gemeinsam mit den Projektpartnern im Mai 2013 eine Informationsveranstaltung im BHKW-Schulungszentrum der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland an und bereits im März das Seminar „Das virtuelle Kraftwerk. Anwendungen, Chancen und Wirtschaftlichkeit“.
 
Projektpartner:
  • ECOS Consult GmbH, Osnabrück, Deutschland
  • HOMA Software BV, Enschede, Nederland
  • Handwerkskammer Osnabrück-Emsland, Deutschland
  • GEAS Energiewacht, Enschede, Nederland
  • Stadtwerke Osnabrück AG, Deutschland
  • Stichting Wonen Delden, Nederland
Gefördert wurde das Projekt durch das INTERREG IV a Programm Deutschland-Nederland sowie der nationalen Co-Finanzierungen der Provinz Overijssel und des Landes Niedersachsen.

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